Willst du mit mir gehen? Botschaften unter der Schulbank
31. Oktober 2012 bis 7. April 2013
Wir präsentieren in Kooperation mit dem Schulmuseum Nürnberg und der Zentralkustodie der Universität Erlangen-Nürnberg vom 31. Oktober 2012 bis 7. April 2013 erstmals die Ausstellung „Willst Du mit mir gehen? Botschaften unter der Schulbank“, in der rund 150 Schülerbriefchen von den 1960er Jahren bis heute zu sehen sind.
Im Mittelpunkt steht ein Phänomen, das nahezu jeder aus seiner Schulzeit kennt: Kleine Zettel, heimlich geschrieben unter der Schulbank, die der geheimen Kommunikation dienen.
Die Briefchen und Kritzeleien dokumentieren die „andere Seite“ des Schulalltags, jenseits vom Stundenplan und Hausaufgaben: Ob erste Liebe, Leiden oder Freude am Unterricht, Auseinandersetzungen mit Lehrkräften oder Klassenkameraden – alle Arten von Gefühlen und Gedanken sind auf diesen Zetteln in verdichteter Form festgehalten, manche von ihnen lassen zwischen den Zeilen dramatische Folgen erahnen. In den Zettelchen und Briefen leben die Schülerinnen und Schüler wie in einer anderen Welt und treten zugleich intensiv miteinander in Dialog – alles mehr oder minder unbemerkt von Lehrkräften und Erwachsenen.
Die Ausstellung bietet einen historischen Rückblick und setzt sich zugleich mit der aktuellen Kommunikation unter Schülerinnen und Schülern auseinander. Ob heute noch genauso Zettel geschrieben werden wie früher oder ob SMS, Chatrooms und Facebook das Papier inzwischen abgelöst haben, zeigt die Austellung anhand von Interviews mit Schülerinnen und Schülern im Rahmen eines Videoprojektes der IGS Nordend, das in Kooperation mit dem Medienprojektzentrum Offener Kanal in Offenbach realisiert wurde. Die Auseinandersetzung mit diesen außergewöhnlichen Exponaten ermöglicht einen intensiven Blick hinter die Kulissen des Unterrichts.
Erwachsene Besucher:innen können sich an die eigene Schulzeit erinnern und Schüler haben die Möglichkeit, ihr eigenes Handelns im Schulalltag zu reflektieren.
In Kooperation mit dem Schulmuseum Nürnberg und der Zentralkustodie der Universität Erlangen-Nürnberg
Klassen-Kämpfe: Schülerproteste 1968 – 1972
12. April bis 22. Juli 2018
Eine Ausstellung mit Lernlabor Sie wehren sich gegen prügelnde Lehrer und verbrennen Klassenbücher. Sie fordern Abschaffung der Noten, Sex statt Religion, Marx statt Rechtschreibung. Sie besetzen Schulämter und Straßenbahnen und marschieren Seite an Seite mit Anführern wie Rudi Dutschke gegen Notstandsgesetze und Vietnamkrieg. Neben der rebellierenden Studentenschaft proben vor 50 Jahren auch die Schülerinnen und Schüler den Aufstand. An etlichen Schulen werden die Klassenzimmer zu Kampfzonen. Manche sprechen gar von einem „Kinderkreuzzug“. Frankfurt wird zu einem Zentrum der Schüler- und Studentenrevolte. Die Ausstellung geht den Absichten und Beweggründen dieser Proteste nach beleuchtet Facetten und Folgen sowie den historischen Hintergrund des jugendlichen Aufbegehrens.
Unsere Präsentation verbindet eine klassische Ausstellung mit einem Lernlabor. Hier können sich Schülerinnen und Schüler, aber auch erwachsene Besucherinnen und Besucher nach eigenem Interesse mit den Themen beschäftigen oder sich mit anderen darüber austauschen. Anhand zahlreicher Objekte wie Tagebücher, Flugblätter, Fotografien, Schülerzeitungen oder Schulheften blicken wir in die Klassenzimmer von damals. Zeitzeugenberichte ergänzen diese Perspektive
Kooperationspartner:innen Das Projekt ist eine Initiative des Schulmuseums Nürnberg und der Zentralkustodie der Universität Erlangen-Nürnberg in Kooperation mit dem Museum für Kommunikation Frankfurt und der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildung. Die Ausstellung und insbesondere das Lernlabor wurden zusammen mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Schülerinnen und Schülern sowie mit Studierenden entwickelt. Die Ausstellung wird gefördert durch die Stadt Frankfurt am Main – Dezernat für Kultur und Wissenschaft
Tempo Tempo! Im Wettlauf mit der Zeit
27. September 2012 bis 24. Februar 2013
»Dafür habe ich keine Zeit!« Wie oft haben Sie diesen Satz heute schon gedacht oder ausgesprochen? Wir haben – so das oft beklage Gefühl – immer weniger Zeit, obwohl wir, rein rechnerisch betrachtet, immer mehr Freizeit haben müssten. Doch unser Lebensalltag beschleunigt sich immer mehr, und Stress und Hektik haben unsere Gegenwart fest im Griff. Das Überraschende ist, dass Zeitknappheit die Menschen nicht erst seit der Erfindung des Mobiltelefons beschäftigt. Bereits seit der Frühen Neuzeit befinden sich erst nur wenige, dann immer mehr Menschen im Wettlauf mit der Zeit. Unsere Sonderausstellung »Tempo Tempo! Im Wettlauf mit der Zeit« zeigt, wie sich unser Leben in den letzten fünf Jahrhunderten unter dem Diktat der Beschleunigung verändert hat.
Die Verkürzung der Transport- und Kommunikationswege sowie die Ausweitung wirtschaftlichen Effizienzdenkens haben unser Zeitbewusstsein grundlegend verändert. Die Uhr ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Immer genauer versuchen wir unseren Tag zu planen und zu organisieren. Mit der Sonderausstellung »Tempo Tempo! Im Wettlauf mit der Zeit« möchten wir Ihnen einige Anregungen mit auf den Weg geben, über Ihren Umgang mit Zeit nachzudenken. Denn die Frage nach der Zeit betrifft uns alle: Wenn wir darüber entscheiden, wie wir unsere Zeit gestalten, entscheiden wir schließlich darüber, wie wir unser Leben verbringen.
Andere Länder, andere Sitten! Achselzuckende Befunde wie diese bringen die Begegnung der Kulturen auf einen recht einfachen Nenner. In Zeiten von weltweiter Kommunikation, Globalisierung und Migration jedoch wird die Kenntnis fremder Gepflogenheiten und Gebräuche immer wichtiger. Denn je mehr die Welt zusammenwächst, je mehr die internationale Zusammenarbeit sich verdichtet, desto häufiger treffen unterschiedliche kulturelle Prägungen aufeinander. Die linke Hand, die in arabischen Ländern als unrein gilt, die Schuhsohle, die das orientalische Gegenüber nicht sehen sollte, die ausgeschlagene Tasse Kaffee, die das Millionengeschäft platzen lässt – die Liste interkultureller Stolpersteine ist lang. Doch es sind gerade diese Nuancen und Befindlichkeiten, die unser Miteinander bestimmen und nicht selten über das Gelingen von Kommunikation entscheiden.
Aus diesem Grund werden Manager:innen von interkulturellen Trainer:innen beraten, Soldat:innen von Ethnolog:innen auf Auslandseinsätze vorbereitet und Tourist:innen von ihrem Reise-Knigge vor fremdländischen Fettnäpfchen bewahrt.
Die Ausstellung „GLÜCKSFÄLLE – STÖRFÄLLE. Facetten interkultureller Kommunikation“ beleuchtet auf rund 450 Quadratmetern unterschiedliche kulturelle Hintergründe und überbrückt Wissens- und Erfahrungsbarrieren. Interaktive Stationen zeigen unter anderem, ob wir gerade langsamer oder schneller gehen als eine Brasilianerin oder ein Schweizer.
Sie können an einer „Eskalationsschraube“ drehen oder einen „Kulturschock“ erfahren und dabei lernen, wie man diesen vermeidet. Dabei rücken wir nicht nur andere, fremde Kulturen in den Blick, sondern konfrontieren Sie auch mit Ihren eigenen kulturellen Wurzeln und Prägungen – und werben so nicht zuletzt für ein tolerantes Miteinander.
Eine Ausstellung unter der Schirmherrschaft von UNRIC Regionales Informationszentrum der Vereinten Nationen für Westeuropa. Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin
Luka im Lichtland. Das LED-Mitmachlabor
18. April 2013 bis 25. August 2013
Ob in der Taschenlampe, im Autoscheinwerfer oder im Flachbildschirm – überall taucht sie auf und ersetzt mittlerweile auch die Glühbirne: die LED. Sie gilt als energiesparendes Licht der Zukunft.
Auf rund 150 qm bieten wir das Mitmachlabor „Luka im Lichtland“ an, basierend auf einer Initiative mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung. Im Mitmachlabor können alle Teilnehmer:innen eine kleine LED Lampe selbst bauen – die Bauteile sind im Eintrittspreis enthalten. Außerdem erzählen wir eine kleine Geschichte des Lichts für Kinder und man kann in Experimenten die Geheimnisse der Leuchtdiode erkunden sowie im LED Memory sein Gedächtnis testen. Zudem laden wir im Licht- und Schattentheater zum Mitmachen ein.
Einfache Versuche verdeutlichen wie die Schrift auf einem Handydisplay funktioniert und wie Daten auf einer CD gespeichert werden. Das Mitmachlabor ist für Kinder und Jugendliche im Alter von etwa sieben bis dreizehn Jahren sowie Familien konzipiert, aber auch besonders für Gruppen und Schulklassen geeignet, die sich jedoch vorab anmelden müssen.
Dreh dein Ding! Das Handyfilmprojekt
5. September 2013 bis 24. November 2013
Seit 2006 bauen die Künstlerinnen Eva Paulitsch und Uta Weyrich ein umfangreiches Archiv von Alltagshandyfilmen auf und erweitern dieses fortwährend. Das Basismaterial dafür suchen sie auf der Straße und finden es auf den Handys von Jugendlichen. Die filmischen Schnipsel transformieren sie zu raumgreifenden Videoinstallationen und Screenings im öffentlichen Raum. Für das Museum für Kommunikation lassen sie gemeinsam mit Philipp Contag-Lada den Besucher in einen Erlebnisraum eintauchen, der zum „Anfassen“ und „Teilnehmen“ einlädt.
Außerhalb unserer Öffnungszeiten wird die Ausstellung auf den Museumvorplatz erweitert und über ein reaktives System zur Spielwiese für Passanten erklärt.
In der Ausstellung zeigen wir, wie Informationen über Menschen gesammelt und genutzt werden. Neben Objekten aus Museumssammlungen reflektieren wir über aktuell eingesetzte Systeme und künstlerische Stellungnahmen das Thema.
So wird verständlich, dass Kontrolle durch die gesamte Moderne hindurch Gesellschaften geordnet hat, dass sie andererseits eine Macht begründet, die nur allzu leicht zum Missbrauch verleitet. Dieser Ansatz macht aktuelle Debatten über die Rechtmäßigkeit von Überwachung im öffentlichen und privaten Raum verständlich.
Der Hase Felix. Briefe gehen um die Welt
5. Dezember 2013 bis 26. Januar 2014
Seit nunmehr 20 Jahren schreibt der Hase Felix Briefe aus aller Welt. Neugierig geht er auf Reisen und entdeckt fremde Länder und Kulturen. Die Ausstellung zeigt eine Auswahl der Originalzeichnungen und spannendsten Briefe aus den beliebten Kinderbüchern der Autorin Annette Langen und der Illustratorin Constanza Droop.
Besucher:innen haben die Möglichkeit, in den Felix-Büchern zu schmökern, eine eigene Briefmarke zu gestalten und dem Hasen persönlich einen Brief zu schreiben. Der Hase Felix reist gerne um die ganze Welt. Auf seinen Reisen lernt er Kinder aus verschiedenen Ländern kennen und erfährt wie sie leben. Er erlebt spannende Abenteuer und besucht ferne Länder, Städte und Sehenswürdigkeiten. Davon berichtet er in seinen Briefen an seine Besitzerin und Freundin Sophie in Münster. Erfunden hat den kleinen Kuschelhasen die Kinderbuchautorin Annette Langen. Gezeichnet wurde er von Constanza Droop. Viele der Originalzeichnungen zeigen wir zusammen mit den Briefen.
Alle kleinen und großen Besucher:innen laden wir herzlich ein, mit Felix auf Weltreise zu gehen. An einer Schreibstation können sie persönlich Briefe und Mails an Felix schreiben und abschicken – Antwort garantiert!
Thorberg. Hinter Gittern
20. Februar bis 25. Mai 2014
In der Ausstellung zeigen wir 18 filmische Porträts von „Schweren Jungs“, die in der Strafanstalt Thorberg, dem „Alcatraz“ der Schweiz, von der Öffentlichkeit abgeschirmt, zu besseren Menschen gemacht werden.
Sie sind ein Spiegel der globalisierten Welt und ihrer Abgründe. Hier sind die schweren Jungs, sagt man. Wie schwer wiegt das Schwere? Wie wird Mann böse? Wird Mann so besser? 18 Insassen erzählen aus ihrem Alltag vor und hinter den Gittern der Vollzugsanstalt. Die Ausstellung basiert auf dem gleichnamigen preisgekrönten Dokumentarfilm des Berner Dokumentarfilmers Dieter Fahrer. Die Ausstellung ist eine gemeinsame Produktion des Museums für Kommunikation in Bern und Balzli & Fahrer Filmproduktion (www.mfk.ch / www.thorberg.ch).
Bin ich schön?
27. März bis 31. August 2014
Ein prüfender Blick in den Spiegel, ein Griff in die Frisur, noch etwas Rouge für die Wangen: Der Wunsch zu gefallen ist uralt und hält uns ein Leben lang auf Trab. Was oder wer aber ist eigentlich schön? Ist, was schön ist, auch gut? Und wie weit treibt uns das Diktat der Schönheit?
Mit der Ausstellung „Bin ich schön?“ widmen wir uns den vielfältigen Aspekten rund um die Macht und das Machen von Schönheit. Auf 550 Quadratmetern beleuchten wir die biologischen und kulturellen Grundlagen von Schönheitsidealen, nehmen weniger gängige Seiten der Schönheit in den Blick und bieten die Möglichkeit, sich interaktiv mit der eigenen oder auch der Schönheit anderer auseinanderzusetzen.
Angezettelt. Antisemitismus im Kleinformat
6. Juni bis 21. September 2014
Sie kleben fast überall: Klebemarken, Aufkleber oder » Spuckis «. Seit dem späten 19. Jahrhundert gibt es die kostengünstigen Sticker. Von Beginn an werden sie gesammelt, getauscht und im öffentlichen Raum verbreitet. Als Möglichkeit der politischen Agitation erfreut sich das neue Medium bei Antisemiten großer Beliebtheit. Auf Briefkästen, Schaufenstern und Liebesbriefen, in Telefonzellen und S-Bahnhöfen begegnen die Menschen den judenfeindlichen Bildern und Parolen. Doch jüdische Organisationen und Vereine wehren sich bald gegen diese Hetze und bekämpfen öffentlich die antisemtische Propaganda.
Wir zeigen in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Antisemitismusforschung erstmals mehrere Hundert solcher Marken aus der Sammlung Wolfgang Haney.
Der DOCMA Award 2014: Rollenbilder: Sein – Schein – Inszenierung
24. Juli 2014 bis 27. August 2014
Die Zeitschrift DOCMA widmet sich bei ihrem diesjährigen Preisausschreiben dem Thema: „Rollenbilder: Sein – Schein – Inszenierung“. Teilnehmer haben damit die Möglichkeit, völlig neue Seiten an sich oder ihren Mitmenschen zu entdecken und im Bild umzusetzen. Gezeigt werden die prämierten Arbeiten: digital erstellte Bilder, unbearbeitete Originale, retuschierte oder verfremdete Bilder ebenso wie Montagen, 3D-Szenen oder Mischungen aus allem. Mehr Informationen unter www.docma.info.
Dialog mit der Zeit
24. September 2014 bis 22. Februar 2015
„Wie werde ich leben?“ ist die zentrale Frage, die wir mit der Ausstellung „Dialog mit der Zeit“ auf spielerische und interaktive Weise stellen. Es geht um die jeweils eigene Zukunft, wenn man so will um die Kunst des Alterns. Dabei sprechen wir Menschen aller Generationen an: Wie kann das eigene Leben gestaltet werden?
Was sind die Herausforderungen des Älterwerdens? Welche Möglichkeiten und Chancen habe ich, das eigene Leben zu gestalten- jetzt und in Zukunft? Eine Ausstellung zum Mitmachen, Nachdenken und zum Dialog, denn die Besucherinnen und Besucher werden im Austausch mit Senior-Guides angeregt; mehr über das Altern zu erfahren und können ihre eigene Einstellung überdenken.
Eine Produktion des Dialog im Dunkeln Verein zur Förderung der sozialen Kreativität e.V. , gefördert von der Robert Bosch Stiftung, dem Generali Zukunftsfonds und der Pfizer Deutschland GmbH.
Mode ist Kommunikation und bestimmte Kleidungsstücke sind dabei besonders wirksam. Seit seiner Patentierung vor 100 Jahren verhüllt und exponiert der BH die weibliche Brust. Wie kaum ein anderes Kleidungsstück vermittelt er unsere Vorstellungen von Attraktivität und Schönheit, von Schicklichkeit, Tabus und Regelverletzungen.
Ob Minimizer oder Wonderbra, aufreizend knapp oder sportlich bequem, der Wandel in Design, Material und Gebrauch erzählt von wechselnden Rollen und Körperbildern, aber auch von wirtschaftlichen Not- und Glanzzeiten. Von den frühen Frauenrechtlerinnen im Kampf gegen das Korsett, über Hollywoods Busenwunder bis hin zu Oben-ohne-Protesten reflektiert der BH politische, kulturelle und gesellschaftliche Umbrüche. Anlässlich des Jubiläums erzählt die Ausstellung „Body Talks“ anhand der Geschichte des BHs auch 100 Jahre turbulente Zeitgeschichte.
Netze des Krieges. Kommunikation 1914/18
5. März 2015 bis 28. Juni 2015
Mit dem Ersten Weltkrieg begann vor einhundert Jahren ein neues Zeitalter der Kriegskommunikation. So machten Telefone und Funkgeräte erstmals die Steuerung von Massenheeren fern der Schützengräben möglich. Wo moderne Kommunikationsmittel versagten, griffen die Militärs auf traditionelle Mittel wie Brieftauben oder Lichtzeichen zurück. In der Heimat vermittelten Fotografien, Filme und Feldpostbriefe einen Eindruck vom Alltag an der Front.
Vom Feldklappenschrank bis zur Maschinengewehr-Kamera zeigen wir Kommunikationsobjekte, die das Gesicht der „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ maßgeblich mitgeprägt haben. Dabei führen Ihnen die rund 100 Originalobjekte vor Augen, wie und mit welchen Auswirkungen im Ersten Weltkrieg kommuniziert wurde. So brachte die neuartige Kommunikationstechnik mit Feldtelefonen und Funkanlagen eine vernetzte Kriegführung und damit einen „Maschinenkrieg“ mit einem nie dagewesenen Gewaltpotenzial hervor. Wo moderne Kommunikationsmittel versagten, griff das deutsche Heer auf traditionelle Methoden wie Brieftauben, Meldehunde oder Lichtsignale zurück.
Mit der Frage „Wie wurde der Krieg kommuniziert?“ lenken wir den Blick schließlich von der rein militärischen Nachrichtenübertragung auf den Ersten Weltkrieg als ersten „Bilderkrieg“. Neben privater wie offizieller Fotografie- und Filmtechnik zeigen wir hier auch Feldpostbriefe und -pakete als weiteres wichtiges kommunikatives Band zwischen Front und Heimat.
In 80 Dingen um die Welt. Der Jules-Verne-Code
26. März 2015 bis 30. August 2015
„Die Erde ist kleiner geworden, weil wir sie heute zehn Mal schneller umrunden können als noch vor 100 Jahren”, schrieb Jules Verne in seinem Bestseller In 80 Tagen um die Welt. Der französische Schriftsteller teilte eine im ausgehenden 19. Jahrhundert weit verbreitete Weltsicht. Damals ließen Eisenbahnen, Postdampfer und Telegrafen die Welt rasant zusammenschrumpfen und legten als „Viktorianisches Internet“ den Grundstein für unser heutiges World Wide Web.
Die Geschichte und Geschichten der Globalisierung werden in der Ausstellung „In 80 Dingen um die Welt. Der Jules-Verne-Code“ lebendig. Auf den Spuren von Vernes Roman lädt diese ein zu einer Entdeckungsreise um den Globus und durch die Zeit. Auf ihrem Weg stoßen die Besucherinnen und Besucher auf Fundstücke wie einen Reiseschreibtisch, einen Gehstock mit integriertem Kompass oder ein Stück des Unterseekabels, das Europa mit Amerika auf einer Länge von 3000 Kilometern verband. Neben den 80 Dingen, die die Reise um die Erde nachzeichnen, zeugen viele weitere Exponate von der Vermessung, Vernetzung und Beschleunigung der Welt und berichten von der Begegnung Europas mit fremden Ländern und Kulturen.
Der DOCMA Award 2015: Im Blitzlicht – Wenn Privates öffentlich wird
9.Juli bis 25.Oktober 2015
Der Mensch ist neugierig. Schon immer gab es ein Interesse am Privatleben anderer. Früher blieb es meist bei Klatsch und Tratsch, doch mit der Erfindung der Fotografie wurde es möglich, Privates ins Bild zu setzen und öffentlich zu machen. Die Beute der Paparazzi, eingefangen mit dem Teleobjektiv, das mit der Handykamera selbstgeschossene Selfie oder die unbemerkten Aufnahmen der Überwachungskameras gewähren intime Einblicke und zeugen von einer ganz eigenen Bildsprache. Beim diesjährigen DOCMA Award, dem renommiertesten Wettbewerb für digitale Kunst im deutschsprachigen Bereich, steht das Verhältnis zwischen Kamera und Privatsphäre im Fokus.
Die besten Arbeiten werden im Museum für Kommunikation in einer Ausstellung präsentiert.
abgeschickt, abgefangen, aufgefunden. „Das klingende Sonntagsrätsel“ und die Postkontrolle in der DDR
9. November 2015 bis 31. Januar 2016
„Das klingende Sonntagsrätsel“, seit 1965 vom RIAS ausgestrahlt, war eine gesamtdeutsche Unterhaltungssendung, die in West und Ost für viele zum sonntäglichen Ritual gehörte. Wer das richtige Lösungswort einsandte, konnte einen kleinen Gewinn erhoffen, musste aber in der DDR mit staatlichen Repressalien rechnen. Die Post wurden von der Stasi geöffnet, ausgewertet und einbehalten, ihre Verfasser eingeschüchtert, diszipliniert, auch verhaftet. In den Archiven des Bundesbeauftragten für die Stasiunterlagen (BStU) befinden sich 4.500 an den RIAS adressierte Briefe und Postkarten aus der Zeit von 1982-1989, die dort nie ankamen. Sie bieten eindrucksvolle Einblicke in die Zeit, weit über die Musik- und Rätselsendung hinaus.
Das Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität zu Berlin sichtete, analysierte und interpretierte diese Zeitzeugnisse, die wir Ihnen zum 50-jährigen Jubiläum der beliebten Quizsendung in einer Ausstellung präsentieren.
Jukebox. Jewkbox! Ein jüdisches Jahrhundert auf Schellack & Vinyl
18. Februar bis 29. Mai 2016
Ende des 19. Jahrhunderts veränderte ein deutsch- jüdischer Emigrant in den USA die Welt: Mit Emil Berliners Erfindung des Grammophons und der Schallplatte hatte das Zeitalter der Massenunterhaltung ihr erstes globales Medium gefunden. Einhundert Jahre lang waren Schellack und Vinyl die Tonträger der populären Kultur. Auf ihnen verdichteten sich die Utopien und Katastrophen, Illusionen und Hoffnungen des 20. Jahrhunderts.
Auch die jüdische Kultur hat auf Schallplatten ihren Ausdruck gefunden, von der Verwandlung synagogaler Musik in bürgerlichen Kunstgenuss bis zur Neuerfindung jüdischer Folkmusic, von der Karriere jiddischer Theaterlieder auf dem Broadway bis zur Rebellion des Punk.
Die Geschichte der Schallplatte erzählt von jüdischen Erfindern, Musikern, Komponisten, Musikproduzenten und Songwritern. „Jukebox. Jewkbox!“ präsentiert diese Geschichte von den ersten Grammophonen und Schellackplatten bis zur Auflösung des Mediums im World Wide Web – eine Entdeckungsreise durch unbekannte Welten der populären Kultur, begleitet von persönlichen Erzählungen über Schallplatten, die manches Leben verändert haben.
Eine Ausstellung des Jüdischen Museums Hohenems in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum München und eine Kooperation mit dem Jüdischen Museum Frankfurt
BERÜHRT – VERFÜHRT. Werbekampagnen, die Geschichte machten
Verlängert bis zum 11. September 2016
In einer kaleidoskopartigen Retrospektive präsentieren das wir die populärsten und erfolgreichsten Werbekampagnen von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart. Schauplatz ist die Bundesrepublik Deutschland, aber auch in die Werbung der DDR bekommen sie Einblicke.
Über 50 Kampagnen machen das Zeitgefühl der jeweiligen Epoche spürbar und verdeutlichen die Wirkkräfte von Gesellschaft, Politik und Kultur auf die Werbung – und umgekehrt. Denn Werbung ist Spiegel wie Gestaltungsfaktor, Abbild wie Vorbild einer Zeit. Politische Parodien von populären Kampagnen zeugen davon, welche kommunikative Bedeutung das einst für kommerzielle Zwecke entwickelte Original haben kann. Gleichzeitig führen wir Sie hinter die Kulissen und offenbaren die Konzepte und Strategien der Macher.
Die Ausstellung wurde gefördert von: Kulturfonds Frankfurt RheinMain Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) GfK Verein Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse e.V. (agma) Ströer Slogans.de Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung