Verschiedene Symbole wie Pfeile, Kreise und Klammern in verschiedenen Grün-, Blau- und Rot-Abstufungen.

Kunsträume

Mit der „Kunstspur“ wird Mediengeschichte durch Kunst neu erzählt. Die Räume folgen den Phänomenen der Dauerausstellung “Mediengeschichte(n) neu erzählt”: BESCHLEUNIGUNG, VERNETZUNG, KONTROLLE und TEILHABE – ergänzt durch digitale Kunstwerke und ausgewählte Porträts. Alle präsentierten Werke stammen aus der Sammlung der Museumsstiftung Post und Telekommunikation.

Kunstspur

Folgen Sie der Kunstspur: Mit einem Klick auf ein Exponat finden Sie entsprechende Informationen zu dem jeweiligen Werk und den Künstler:innen.

Beschleunigung

Lange Zeit ist eine Nachricht nur so schnell, wie ein Bote von A nach B laufen kann. Entdecken Sie in diesem Bereich Kunstwerke, die den Wandel und die Beschleunigung der Übertragung von Nachrichten dokumentieren.

Hier finden Sie eine Sammlung an Kunstwerken zum Thema Beschleunigung

Gemälde Postschlitten im Gebirge von Adolf Schmidt aus dem Jahr 1860. Auf dem Gemälde ist ein gelber Postschlitten in einer Winterlandschaft im Gebirge zu sehen. Der Schlitten wird von drei Pferden gezogen und droht am Hang umzukippen.

Teilhabe

Nachrichten werden über Zeitungen, Radio und Fernsehen verbreitet. Heute ist fast jeder im Internet und dank des Smartphones Teil einer digitalen Gemeinschaft. Daraus ergeben sich neue Möglichkeiten der Beteiligung. Dieser Raum versammelt Gemälde aus der Anfangszeit der Medien und solche, die deren Nutzung als Massenkommunikationsmittel kritisch hinterfragen.

Hier finden Sie eine Sammlung an Kunstwerken zum Thema Teilhabe

Vernetzung

Sinnbild der Vernetzung ist in vielen Darstellungen das Telefon. Es verbindet seit rund 150 Jahren Menschen über größer werdende Distanzen. Heute kommunizieren Menschen damit in der ganzen Welt, mit der mobilen Variante sind alle ständig erreichbar. Doch die Allgegenwärtigkeit der Technik hat ihren Preis…

Hier finden Sie eine Sammlung an Kunstwerken zum Thema Vernetzung
Objekt Hummertelefon von Salvador Dali aus dem Jahr 1938. Auf dem Hörer eines alten schwarzen Telefonapparats mit Wählscheibe liegt ein orangefarbener Hummer. Von dem Hörer führt ein Kabel zum Apparat.

Kontrolle

Es gibt viele Gründe, warum Menschen sich für die Geheimnisse anderer interessieren. Nicht nur Privatpersonen versuchen an Informationen zu gelangen, die nicht für sie bestimmt sind. Auch Staaten, Nationen und Wirtschaft investieren viel, um sich Zugang zu Nachrichten und Daten zu verschaffen.

Hier finden Sie eine Sammlung an Kunstwerken zum Thema Kontrolle
Plakat Auf die Barrikade 1798-1989 von Gerhard Steidl aus dem Jahr 1989. Vor einem Hintergrund einer bei Nacht beleuchteten Stadt, sind verschiedene Alltagsgegenstände angehäuft. Zentral steht eine Waschmaschine und darauf eine Fernsehbildschirm, dieser wiederum einen Ausschnitt des Gemäldes Die Freiheit führt das Volk von Eugène Delacroix zeigt. Das gesamte Plakat ist schwarz-weiß, nur der Ausschnitt des Gemäldes auf dem Fernsehbildschirm ist in Farbe.

Zeit

Mit der Verbreitung des Internets und der Erfindung des Smartphones verbringen die Menschen im 20. Jahrhundert immer mehr Zeit in einer sich beständig erweiternden digitalen Welt. Darauf reagieren Künstler:innen, indem sie Medien für ihr Kunstschaffen nutzen.

Hier finden Sie eine Sammlung an Kunstwerken zum Thema Zeit
Filmstill von Yves Netzhammer, Training zur Verschnellerung der Augenbewegung eines ausdruckslosen Gesichtes aus dem Jahr 2002. Eine gezeichnete Person hockt mit dem Kopf nach unten auf dem Boden. In der rechten Hand hält sie einen Vogel hoch, aus dessen rückseitiger Öffnung schwarze Tinte herausläuft, die sich über die Person ergießt.

Yves Netzhammer, Training zur Verschnellerung
der Augenbewegung eines ausdruckslosen
Gesichtes, 2002
(Videokunst)
Das Kunstwerk ist am Computer entstanden: Verschiedene menschliche und tierische Körper wachsen, verschmelzen und erneuern sich. Aus Krankheit und Verletzung entsteht neues Leben.

Filmstill aus No Sunshine von Bjørn Melhus, aus dem Jahr 1997. Zwei männliche Personen halten sich an der rechten und linken Hand. Die jeweils freie Hand haben sie jeweils auf dem Bauch gelegt. Sie tragen rote Pullover und eine gelbe Kopfbedeckung, die an einen Bund Bananen erinnert. Der Raum in dem sie stehen, ist digital gestaltet. Er zeigt eine Wand mit Noppen, in deren Zentrum eine rote Fläche mit einer glatzköpfigen Person steht.

Bjørn Melhus, No Sunshine (eternal edition), 1997 (Videokunst)
„No Sunshine“ hinterfragt kritisch die Rolle der Unterhaltungsindustrie. Im Video spiegelt das Fernsehen die kindliche Innenwelt. Der Künstler selbst beschreibt das als Endlosschleife konzipierte Video als Tragikomödie.

Filmstill aus dem Video Im Schiffbruch nicht schwimmen können von Marcel Odenbach aus dem Jahr 2011. Drei Personen mit dunkler Hautfarbe sitzen nebeneinander in einem Ausstellungsraum mit älteren Gemälden an den Wänden. Sie schauen alle nach rechts. Die vordere Person trägt ein Buntes langärmeliges Hemd und einen grün-weiß-schwarz gestreiften Kufi-Hut.

Marcel Odenbach, Im Schiffbruch nicht
schwimmen können, 2011
(Videokunst)
Drei afrikanische Männer suchen im Louvre das
berühmte Gemälde „Floß der Medusa“ auf. Dieses
entfaltete 1819 enorme Wirkung, deckte es doch das
politische Versagen der Regierung auf. Der Künstler
überträgt die menschliche Tragödie der Schiffbrüchigen mit dem Video in die Gegenwart.

Christian Marclay, Telephones, 1995 (Videokunst) Die Protagonist:innen von „Telephones“ reagieren am Telefon mit ungeduldiger Erwartung, Angst, Langeweile, Begehren oder Zorn. Der Anfang und das Ende von Telefongesprächen sind ritualisiert. Marclay verdeutlicht dies mit der Aneinanderreihung von berühmten Filmausschnitten der 1940er und 1950er Jahre. Obwohl wir die Gesprächsinhalte nicht erfahren, erahnen wir, worum es geht.

Elf schwarz-weiß Fotografien, auf denen jeweils telefonierende Personen abgebildet sind. Nur nin einem Bild ist ein alter Telefonapparat zu sehen, dem sich eine weibliche Person aus dem Hintergrund nähert.

Menschen

Überall auf der Welt machen Smartphonenutzer:innen Selfies. Selfies entstehen oft für soziale Aktionen und die Selbstdarstellung in sozialen Medien. Die technische Entwicklung hat dazu geführt, dass wir uns an einer Schwelle befinden, wo wir kaum mehr unterscheiden können, ob Bilder von künstlicher Intelligenz generiert sind oder Abbildungen echter Menschen darstellen. Gemalte und gezeichnete Porträts zeigen darüber hinaus, wie Künstlerinnen und Künstler Menschen wahrnehmen und interpretieren.

Hier finden Sie eine Sammlung an Kunstwerken zum Thema Menschen
Fotografie aus Phone Project: BELGIUM. Knokke. 2001 von Martin Parr aus dem Jahr 1999. Das Werk zeigt eine dunkelhäutige Frau mit langen Fingernägeln, die mit der rechten Hand ein Mobiltelefon an ihr rechtes Ohr hält. Ihr Blick geht in eine unbestimmte Richtung.

Zusatzmaterial

Flyer zur Ausstellung zum Download (DE/EN)