Immer sonntags von 13 – 17 Uhr sowie nach Vereinbarung
Warum Amateurfunk auch im Internetzeitalter noch spannend ist, erfährt man in der Funkstation auf dem Dach des Museums für Kommunikation Frankfurt.
Die Amateurfunkstation DL0DPM wird ehrenamtlich durch Funkamateure des DARC (Deutscher Amateur Radio Club) im Auftrag des Museums für Kommunikation Frankfurt betreut.
Delta-Lima-Null-Delta-Papa-Mike ist das weltweite Rufzeichen der Amateurfunkstation auf dem Dach des Museum für Kommunikation in Frankfurt am Main: „DL“ steht für Deutschland, „0“ ist Kennung für Clubstationen und „DPM“ steht für das ehemalige Deutsche Postmuseum.
Das Kommunizieren mit Menschen aus aller Welt war früher ohne langes Warten auf die Post nur über Funk möglich. Beim Funken werden mittels elektromagnetischer Wellen Nachrichten und Informationen übertragen. Klassische Beispiele sind das Radio, Fernsehen oder Morsen.
In Deutschland gibt es etwa 75.000 Funkamateurinnen und -amateure, weltweit sind es 2,5 Millionen. Sie funken ohne kommerzielles Interesse, müssen jedoch vorher Prüfungen ablegen und Auflagen erfüllen.
Im Gegensatz zu kommerziellen Funkdiensten wie Polizeifunk, Seefunk oder Flugfunk, ist bei Amateurfunk eine Verbindung nicht immer garantiert.
Warum und wie Amateurfunk trotzdem für Notfall- oder Katastrophenhilfe eingesetzt werden kann, alles über Technik und Bedeutung des Amateurfunks und was Amateurfunkerinnen und -funker antreibt, erfahren Sie vor Ort.
Das Fernmeldehochhaus Frankfurt 1951-2004. Ein kurzer Abriss
14. November 2024 – 9. März 2025
Frankfurts Bedeutung als nationales und internationales Kommunikationszentrum beginnt auf einem Areal zwischen Zeil und Großer Eschenheimer Straße. Insbesondere der Bau des Fernmeldehochhauses sticht innovativ hervor. Ab 14. November 2024 zeigt das Museum für Kommunikation mit Das Fernmeldehochhaus Frankfurt 1951-2004. Ein kurzer Abriss die Entstehung des bedeutendsten Gebäudes der 1950er-Jahre in Frankfurt mit Aufnahmen von namhaften Fotografen. Neben der Architektur war auch die Kommunikationstechnik dieses und zugehöriger Gebäude zukunftsweisend und auf dem aller neuesten Stand. In diesem Zusammenhang wirft die Biografie von Architekturfotograf Rudolf Sandalo (1899 – 1980) die Frage auf, ob seinen Aufnahmen nicht nur ein künstlerisches Interesse, sondern gar Spionageabsichten zugrunde lagen.
Seit Jahrhunderten ist die Stadt Frankfurt ein Zentrum der Kommunikation. In den Jahren 1951 bis 2004 ist das Fernmeldehochhaus ein weithin sichtbarer Ausdruck dafür. Ab 1958 ist das neue Postamt 1 an der Zeil in das Bauensemble eingebunden, und sämtliche Post und Telekommunikationsdienste sind nun vereint. Bis zu 5.000 Menschen arbeiten hier, stolz auf ihren modernen Arbeitsplatz. Der Westturm der Gebäudeanlage ist mit 69 Metern der höchste Bau der Stadt. „Nicht höher als der Dom!“ ist die Vorgabe von Oberbürgermeister Walter Kolb und vom Bauamt und hält im Jahr 1949 höherfliegende Pläne der Post in Grenzen. Seit den 1960er Jahren aber sind weitere Hochhäuser höher als der Kirchenbau mit seinen 95 Metern. Sie beeinträchtigen den Richtfunk und stören die Übertragung.
Schon Ende der 1960er-Jahre ist das als riesig erachtete Fernmeldehochhaus aufgrund des rasanten Wachstums der Kommunikationsdienste zu klein. In Bockenheim baut die Post daher den 337,5 Meter hohen Fernmeldeturm, der 1979 eingeweiht wird. Einige Dienste werden in Neubauten verlagert, die Telegrafie wird nach und nach eingestellt. „Es herrscht Abbruchstimmung“, heißt es schon in den frühen 2000er Jahren. Im Jahr 2004 beginnt der Rückbau der „vorbildlichen und original erhaltenen Bauten der Nachkriegsmoderne“ (Daniel Bartetzko), der Abriss folgt. Doch die Stadt ist ein Zentrum der Kommunikation geblieben − als einer der größten Internetknotenpunkte der Welt. An das Fernmeldehochhaus erinnern Fotografien und die Geschichten der Menschen, die daran und darin gearbeitet haben.
In den 1950er Jahren ist das Frankfurter Fernmeldehochhaus mit dem Postamt 1 ein singulärer Postbau. Doch auch die folgenden Jahrzehnte, besonders die 1980er Jahre, sind von Großbauprojekten der Deutschen Bundespost und der Oberpostdirektion Frankfurt geprägt. Auf den Europaturm, 1979 eingeweiht, folgen neue Postgebäude am Hauptbahnhof und das Postgiroamt Frankfurt; das Postamt 1 wird bereits saniert. 1,5 Milliarden Mark beträgt damals das jährliche Bauvolumen der Post für Gebäude, deren Stil bald aus der Mode ist.
Bild: Ansichtspostkarte; Außenansicht des Fernmeldegebäudes der Deutschen Bundespost (Fernmeldehochhaus) in Frankfurt/Main, ungelaufen
Frankfurts Innenstadt wird im Zweiten Weltkrieg zu neunzig Prozent zerstört, entsprechend sind die Nachkriegsjahre geprägt von Trümmerarbeiten und Bautätigkeiten. Viele neue Gebäude entstehen, doch das Fernmeldehochhaus ist für viele Menschen etwas Besonderes. Sie lernen es in Wochenschaubeiträgen und bereits 1953 als Briefmarkenmotiv kennen. Über die Baufortschritte und die Einweihung wird in vielen Medien berichtet. Für die Arbeit im Hochhaus sucht die Post, besonders in den Anfangsjahren, dringend Personal.
Pläne und Modelle
Am 1. Januar 1947 werden die amerikanische und die britische Besatzungszone zum Vereinigten Wirtschaftsgebiet zusammengeschlossen. Die Hauptverwaltung für das Post- und Fernmeldewesen erhält ihren Sitz in Frankfurt am Main. Sie beschließt im August 1947 den Neubau von Fernmelde- und Postbauten auf dem alten Postgelände. Durch Zukauf wird das Gelände erweitert. In den folgenden Jahren ändern sich die Pläne immer wieder, bis 1951 die Bauarbeiten beginnen. Im Jahr 1956 wird das Fernmeldehochhaus, 1958 das Postamt 1 an der Zeil eingeweiht. Weil der Nachrichtenverkehr rasant zunimmt, sind jedoch schon bald bauliche Erweiterungen erforderlich.
Menschen
Die frühen 1950er Jahre sind von der Not der Nachkriegszeit geprägt, gleichzeitig herrscht rege Bautätigkeit in Frankfurt. Das Fernmeldehochhaus ist ein Symbol der neuen Zeit. Nur um es einmal zu sehen, kommen Menschen mit dem Fahrrad von weither. Hier vereint die Deutsche Bundespost ab 1958 sämtliche Kommunikationsdienste: den Postbetrieb, aber auch Telegrafie, Bildtelegrafie, Fernsprech- und Fernschreibdienste (TELEX). Die Rundfunkübertragungsstelle und die Kontrollstellen für das erste und später das zweite Fernsehprogramm befinden sich ebenfalls hier. Die Zahl der Beschäftigten steigt allein im Telegrafenamt von 225 „Kräften“ 1945 auf 1.250 Beschäftigte im Jahr 1956.
Und die Post sucht weiter: Angestellte für den mittleren Fernmeldedienst, Staatsangestellte für den einfachen Postdienst, Ingenieure für den gehobenen technischen Dienst und viele mehr. Mitte der 1960er Jahre sind über 5.000 Personen im „Postzentrum an der Zeil“ tätig.
1950er Jahre
An solchen Vermittlungsschränken für den telefonischen Fernverkehr arbeiten in Frankfurt weibliche Postbedienstete. Das Objekt stammt aus dem Fernmeldehochhaus. Ab Mitte der 1950er Jahre sind dort regelmäßig junge Iranerinnen zur Aus- und Fortbildung, da dieselben Geräte auch in Teheran genutzt werden.
Geschichten
Fotografie: Kantine im Fernmeldehochhaus der Deutschen Bundespost in Frankfur am MainFotografie: Fernseh-Meßstelle mit Kontrollpult
Bald nach ihrer Gründung im Jahr 1950 vergibt die Deutsche Bundespost beim Neu- und Umbau von Postbauten erste Aufträge an Künstler und Künstlerinnen. Mindestens ein Prozent der Bausumme soll, „soweit Charakter und Rahmen des Einzelbauvorhabens dies rechtfertigen“, für Werke der Bildenden Kunst vorgesehen werden. Für das Fernmeldehochhaus und das Postamt 1 beauftragt die Oberpostdirektion mehrere Kunstschaffende. Sie gehören zu den bedeutenden Bildhauern der frühen Bundesrepublik Deutschland.
Mitte des 19. Jahrhunderts beginnt der Siegeszug der Telegrafie. Innerhalb weniger Jahre entsteht in Deutschland ein dichtes Telegrafennetz, das die meisten Städte miteinander verbindet und sich bald über den europäischen Kontinent ausdehnte. Die erste Ferntelegrafenlinie Deutschlands führt 1849 von Berlin nach Frankfurt am Main – dem Sitz der Nationalversammlung. Im privaten Rahmen werden bald Glückwunschtelegramme üblich, die zu Geburtstagen und Feiertagen eintreffen.
Bild:Ansichtspostkarte; Plakat „Das verbilligte Brieftelegramm für die Festtage auf Schmuckblatt“
1881 hat Frankfurt zwar ein erstes Telefonnetz, aber erst Mitte des 20. Jahrhunderts wird das Telefon die Telegrafie nach und nach ablösen. Auch die meisten Telegramme werden bald telefonisch aufgegeben. Im Fernmeldehochhaus schlägt das Herz der Telegrafie. Ab 12. Februar 1955 ist der Telegrafensaal im Nordbau bezugsbereit. Eine Hausrohrpostanlage verbindet ihn mit den Schalterdienststellen und der Telegrammzustellung. Nach einem Boom bis Mitte der 1960er Jahre nimmt der Telegrammverkehr stetig ab, bis er Ende 2022 vollständig eingestellt wird.
Bild: Plakat „Schmuck Telegramm – Der kleinste Anlass ist Grund genug.“ Werbung für Schmuckblatt-Telegramme der Deutschen Bundespost
Abriss
Das Ende einer Ära
Von 1951 bis 1958 werden Fernmeldehochhaus und Postamt 1 gebaut. Schon ab den 1970er Jahren lagert die Post schrittweise Betriebsstätten aus, und ab 1979 ersetzt der neue Fernsehturm viele Funktionen des Gebäudes. Das vor wenigen Jahrzehnten noch moderne Hochhaus verliert seine Bedeutung und seinen Charme: „Aus diesem so überaus repräsentativen Bau ist inzwischen ein schmuddeliger Hinterhof mit bröselndem Verputz und blinden Fenstern geworden“, beschreibt Dieter Bartetzko im Mai 1995 das, was vom Fernmeldezentrum an der Zeil übrig ist. Es ist ein Störfaktor auf wertvollem Grund. Ab Juli 2004 wird es abgerissen. Nach aufwendigen Rückbauten durch die Telekom, bei denen Kabel, Batterien und weitere Technik entsorgt werden, verwandelt Europas größter Bagger, der LH 974, das Gelände wieder in eine Trümmerlandschaft.Heute erinnern nur noch das neu errichtete Palais Thurn und Taxis und ein Gebäudeteil Richtung Nordosten an das einst viel bewunderte und oft fotografierte Fernmeldehochhaus.
Das Key Visual der Ausstellung / Studio Erika
Apropos Sex
2. Oktober 2024 bis 7. September 2025
Sexualität ist Identität, Spaß und mit Worten schwer zu beschreiben. Kultur, Erziehung und Bilder aus Film und Fernsehen prägen unsere Vorstellung davon. Wie sich Gespräche und Wahrnehmung über Sexualität über die letzten 100 Jahre verändert haben, zeigt das Museum für Kommunikation Frankfurt ab Herbst 2024. Das Museum öffnet damit einen Raum für Reflexion, Neugier und Dialog über die schönste Nebensache der Welt. Eine Ausstellung mit finanzieller Förderung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
Erfahren Sie mehr über unsere Ausstellung „Apropos Sex“ auf unserem Expotizer.
Folgen Sie uns auf eine Reise durch die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Kommunikation: Anhand von bahnbrechenden Erfindungen, kuriosen Erlebnissen und ungewöhnlichen Schicksalen spannen wir in der Dauerausstellung auf 2500 qm den Bogen von der Keilschrifttafel bis zur Datenbrille.
Über den Audioguide in der Lauschtour-App können Besucher:innen durch unsere Dauerausstellung wandern und über die Ausstellungstexte hinaus viele interessante Fakten zur Geschichte der Kommunikation erfahren.
44 Themeninseln zeigen exemplarisch die Entwicklung anhand von vier zentralen Phänomenen:
(c) Anselm Buder/ MSPT
BESCHLEUNIGUNG – Unser Alltag ist geprägt von Stress und Zeitdruck. Wir wollen in der vorhandenen Zeit mehr erleben, mehr leisten, mehr fühlen. Diese Verdichtung beschleunigt uns weiter. Digitalisierung und Mobilität tragen dazu bei und prägen die Geschichte der Kommunikation. Zeit ist zum knappsten Rohstoff der Welt geworden – wie gehen wir mit dieser Entwicklung um?
(c) Anselm Buder/ MSPT
VERNETZUNG – Mit Schifffahrt, Eisenbahn und Telegrafie begann die weltweite Vernetzung. Heute vernetzen wir uns mit Menschen, Informationen und Dingen – mobil und in Echtzeit. Die Grenze zur digitalen Welt ist fließend geworden. Bringt uns die zunehmende Vernetzung einander näher?
KONTROLLE – Fast alles ist online zu haben und smarte Geräte ermöglichen Zugänge immer und überall. Die Digitalisierung bietet grenzenlose Möglichkeiten, doch dabei hinterlassen wir Spuren: Unsere Daten werden zur gefragten Ware für Unternehmen und Staaten. Wie können wir die Vorzüge dieser digitaler Welt nutzen, ohne die Kontrolle über unsere persönlichen Daten abzugeben?
(c) Anselm Buder/ MSPT
TEILHABE – Zeitungen, Radio und Fernsehen informieren uns über das Weltgeschehen. Durch Internet und Smartphone können wir nun aktiver Teil von digitalen Gemeinschaften werden: wir teilen unsere Meinungen, Erfahrungen und Neuigkeiten. Theoretisch – denn nicht jeder kann oder will sich beteiligen. Globales Miteinander oder digitale Ausgrenzung?
Es gibt in keinen festgelegten Rundgang. Sie können ähnlich dem WWW durch die Dauerausstellung surfen und Ihre persönlichen Verlinkungen herstellen. An vielen interaktiven Stationen können Sie spielerisch lernen, uns Ihre Meinung hinterlassen, Ihr Nutzerverhalten überprüfen oder Tipps mitnehmen. Im Kunstbereich erwarten Sie Highlights der Sammlung und temporäre Ausstellungen mit Bezug zu den Phänomenen der Kommunikationsgeschichte.