»Elektron«, Emma Cadwallader-Guild Frankfurt, 1895
Die aus Ohio stammende und seit 1887 in Deutschland arbeitende Bildhauerin Emma Cadwallader-Guild (1843 – 1911) gehörte zu den wenigen Frauen, die Ende des 19. Jahrhunderts als Künstlerin erfolgreich waren. Ihre Figur des Elektron orientiert sich an dem sitzenden Merkur von Herkulaneum, einer klassischen griechischen Skulptur von Lysippos (340-300 v. Chr.). Der Götterbote Merkur, der eine Morsetaste bedient, wird als Elektron zu einer Allegorie der Telegrafie.
Diese Bronzefigur stand im Hof der 1991 geschlossenen Funkempfangsstelle Beelitz. Die »Übersee-Empfangsstation« in Beelitz wurde 1928 für den Empfang von Funktelegrammen aus den USA, Südamerika und Südostasien gebaut. Auf dem mehrere Kilometer großen Gelände verteilten sich über 30 große Antennen mit bis zu 75 Metern Höhe. Daher galt Beelitz als das deutsche Ohr zur Welt. Die Skulptur des »Lauschenden« nimmt den Gedanken von Beelitz als Ohr zur Welt auf. Sie entstand für einen Neubau in den 1960er Jahren. Leider ist die Künstlerin nicht dokumentiert.
»Hermes«, Willy Meller Köln, 1929
Diese Figur des Götterboten Hermes stand über dem Eingangsportal des 1927 bis 1929 errichteten Paketpostamtes in der Stolkgasse, einem 67 Meter langen viergeschossigen Gebäude im Zentrum Kölns. Als das Gebäude 1984/85 abgerissen wurde, um Platz für einen Neubau zu schaffen, wurde die Statue durch Ulrich Kleine-Rüschkamp von der Deutsche Post Bauen GmbH geborgen, der sie 2021 dem Museum vermachte.
Humanimal. Das Tier und Wir
2. März 2023 bis 15. Oktober 2023
Die Ausstellung „Humanimal“ präsentiert in einer kulturgeschichtlichen Schau das seit jeher wechselvolle Verhältnis zwischen Zwei- und Vierbeinern. Egal ob verehrte Gottheit oder ertragreiches Schlachtvieh, verwöhntes Familienmitglied oder nützliche Arbeitskraft: Die individuelle Beziehung zu Tieren prägt den Alltag eines jeden Menschen und rührt an nichts Geringerem als dem menschlichen Welt- und Eigenverständnis. Die Sonderausstellung beschäftigt sich mit zentralen Aspekten dieses oft widersprüchlichen Umgangs mit den uns umgebenden Lebewesen.
„Humanimal“ ist eine Ausstellung produziert vom Badischen Landesmuseum Karlsruhe.
Begleitprogramm
So 24.09.2023 | 15 Uhr
Humanimal
Führung
So 01.10.2023 | 11.30 Uhr
Humanimal. Das Tier und wir
Kinder & Familien
Mi 11.10.2023 | 15 - 16 Uhr
ON AIR: Humanimal – Das Tier und wir.
"Humanimal"
So 15.10.2023 | 15:00
„Tierleben“ von Jens Jessen und Axel Scheffler eine interaktive Lesung
Ausstellungsansicht „Humanimal. Das Tier und wir“ (c) Museum für Kommunikation Frankfurt, Foto: Stefanie KöslingAusstellungsansicht „Humanimal. Das Tier und wir“ (c)Museum für Kommunikation Frankfurt, Foto: Stefanie KöslingAusstellungsansicht „Humanimal. Das Tier und wir“ (c) Museum für Kommunikation Frankfurt, Foto: Stefanie KöslingAusstellungsansicht „Humanimal. Das Tier und wir“ (c) Museum für Kommunikation Frankfurt, Foto: Stefanie KöslingAusstellungsansicht „Humanimal. Das Tier und wir“ (c) Museum für Kommunikation Frankfurt, Foto: Stefanie KöslingAusstellungsansicht „Humanimal. Das Tier und wir“ (c) Museum für Kommunikation Frankfurt, Foto: Stefanie KöslingAusstellungsansicht „Humanimal. Das Tier und wir“ (c) Museum für Kommunikation Frankfurt, Foto: Stefanie KöslingAusstellungsansicht „Humanimal. Das Tier und wir“ (c) Museum für Kommunikation Frankfurt, Foto: Stefanie Kösling
Humanimal. Die Ausstellung im Überblick
Rund 40 Exponate von der Antike bis in die Gegenwart
Ist das Tragen von Pelz noch vertretbar? Sollten wir weniger oder gar kein Fleisch essen? Und seit wann leben Hund und Katze überhaupt mit uns unter einem Dach? Rund 40 Exponate aus dem Sammlungsbestand des Badischen Landesmuseums sowie der Museumsstiftung für Post und Telekommunikation illustrieren die Mensch-Tier-Beziehung von der Antike bis in die Gegenwart und erörtern auch aktuelle tierethische Fragen.
DAS TIER – UND WIR?
Tonfigur „Mayeux Orang-Utan“
Zizenhausen (Stockach), ca. 1836–1840
Stammt der Mensch vom Affen ab? Im Stile einer Karikatur sitzen sich Mensch und Affe in vergleichbarer Haltung gegenüber. Der stehende Mann macht auf die Ähnlichkeit aufmerksam und vermenschlicht den Affen mit dem Zylinder.
VOM UMGANG MIT TIEREN
Tierschutzkalender
Berlin, 1909
Hrsg. vom Verband der Tierschutz-Vereine des Deutschen Reichs
Bunte Tierschutzkalender sind seit Ende des 19. Jahrhunderts populäre Druckmedien. Mit moralisierenden Kurzgeschichten, Sinnsprüchen und Illustrationen sollen Kinder zu respektvollem Umgang mit Tieren aufgefordert werden – ganz im Sinne zeitgemäßer Pädagogik.
KINDER UND TIERE
XXL-Teddybär
Ostasiatische Produktion für Galeria Kaufhof, 2015
Vorbild für den Teddybär ist der europäische Braunbär. Einst in weiten Teilen Europas verbreitet, ist er heute eine geschützte Tierart. Erst das Fehlen wildlebender Bären und die damit verbundene Fremdheit ermöglichte die Charakterisierung dieses Raubtieres als „niedlich“.
DAS TIER ALS UNTERHALTER
Musikautomat mit Tanzbär
Schweiz, Aargau, 1883/88
Der sog. Visions-Automat zeigt einen tanzenden Bären mit seinem Bärenführer. Durch Münzeinwurf aktiviert, erklingt Musik, zu der sich die Figuren bewegen. Die Zurschaustellung von Tanzbären diente der Belustigung auf Jahrmärkten. Dieser Tanz ist das Ergebnis einer qualvollen Dressur.
TIERISCHE KOMMUNIKATION
Spielzeug „Bowlingual Dog Voice Translator“
Takary Tomy, Japan 2009
MSPT
Der Hundestimmenübersetzer wird am Halsband des Hundes befestigt und übersetzt dessen Emotionen ins Japanische. Der Erfindung liegt der Wunsch des Menschen zu Grunde, mit Tieren kommunizieren zu können.
EXKLUSIV UND EDEL – PRESTIGEOBJEKT TIER
Wandleuchte eines Rhesusaffen an einer Bananenstaude
Meißen, Staatliche Porzellanmanufaktur, 1927
Um 1900 nahm die Anzahl an öffentlichen Tierparks deutlich zu. Womöglich wurde der Porzellanaffe nach lebendigen Vorbildern entworfen. Im eigenen Heim diente er als schmückende Wandleuchte. Exotische Tiere gelten als Luxusobjekte – wie auch das wertvolle Porzellan.
VOM NUTZEN DER PFERDE
Plastik „Preußischer Feldpostmeister und Kurier um 1740“
Curt Tausch, um 1939, MSPT
Das Botenwesen ist schon für die Perser (5. Jh. v. Chr.) belegt. Der Einsatz von Pferden verkürzte die Übermittlungszeit erheblich. An Wechselstationen konnten müde Pferde gegen ausgeruhte ausgetauscht werden.
ANGELEINT – HAUSTIERE UND IHRE MENSCHEN
Mädchen mit Haustier
Steingutfabrik Damm, Aschaffenburg, Mitte 19. Jh.
Der Umgang des Mädchens mit ihrem Haustier zeigt geschlechtsspezifische Rollenbilder des 19. Jahrhunderts.
FLEISCH – EIN AMBIVALENTES LEBENSMITTEL
Plastik „Hamburger“
Jürgen Zimmermann, 2005
Bambi als Bulette: Die bekannte Rehkitz-Figur der Karlsruher Majolika-Manufaktur wird in dieser Skulptur provokant inszeniert. Doch weshalb irritiert uns die Vorstellung eines „niedlichen Bambis“ im Burgerbrötchen, während der Genuss eines Rehragouts kein moralisch-kulinarisches Tabu darstellt?
WAIDMANNSHEIL! – MENSCH UND TIER BEI DER JAGD
Petschaft Falknerstatuette, Handstempel zum Siegeln
19. Jh.
Falkner mit Greifvogel, in Beizjagdkleidung. Im 17. und 18. Jh. erfährt die Jagd ihren Höhepunkt. Sie wird zum Privileg und Unterhaltung des Adels. Zu Jagdgehilfen werden Tiere wie Falken. Die Beizjagd wurde schon in der Antike ausgeübt.
DAS TIER IN KULT UND RELIGION
Maneki-neko
China, 2019
Maneki-neko ist nach buddhistisch-shintōistischem Glauben die Wiedergeburt von Kannon, Gott der Gnade und Wohltätigkeit. Als ein ursprünglich japanischer Glücksbringer findet sich die Winkekatze heute auch in der westlichen Populärkultur wider. Als Vorbild dient die Katzenrasse Japanese Bobtail, mit aufgerichteten Ohren und Stummelschwanz.
SCHUFTEN WIE EIN ACKERGAUL – ARBEITSTIERE
Brieftaube (ausgestopft)
MSPT
Tauben werden seit 5000 Jahren domestiziert und der seit griechisch-römischer Antike (5. Jh. v. Chr.) als Kommunikationsmittel verwendet. Sie finden aus ihnen völlig unbekannten Gegenden zurück zu ihrem Schlag, das terrestrische Magnetfeld dient ihnen dabei als Kompass. Die Brieftaube stammt von der Felsentaube ab.
GARANTIERT PFLEGELEICHT – DAS TECHNISCHE TIER
Spielzeugroboter „Aibo ERS-210“
Sony, Japan ab 1999, MSPT
Das Wort AIBO (AI = künstliche Intelligenz + Robot) bedeutet im japanischen „Partner“. Er soll eine pflegeleichtere Variante eines Hundes sein. So kann der smarte Roboter sich bewegen und lebensähnliches Verhalten zeigen, da er die Grundinstinkte eines Hundes kennt.
ÜBERZÜCHTUNG – DAS TIER ZWISCHEN KULT UND QUAL
Porzellanfigur: Mops mit linker, erhobener Pfote
aus Porzellan und Fayence
Porzellanmanufakturen Frankenthal und Höchst, 2. Hälfte 18. Jh.
In Europa waren Möpse bereits im 18. Jahrhundert so populär, dass sie in Porzellan verewigt wurden. Ein Faktor für die Beliebtheit ist die flache Nase, die durch Überzüchtung entsteht. Dabei nimmt man in Kauf, dass die Tiere leiden und kaum atmen können.
Das Radio-Team des Museums für Kommunikation produziert „On AIR: Humanimal“ in einer Kooperation mit Radio X – dem Stadtradio von Frankfurt – als Livesendungen jeweils am 2. Mittwoch im Monat von 15:00-16:00 Uhr. In der Sendung geht es um die oft ambivalente Beziehung zwischen Mensch und Tier. Es sind jeweils Expert*innen zu unterschiedlichen Themen auf Sendung, es geht u.a. um Tiere und Monster im Science Fiction, um Zoo- und Stadttiere, aber auch um Postpferde und Brieftauben. Nach der Ausstrahlung wird die Sendung sieben Tage lang in der Radio X-Mediathek zu hören sein, bevor diese als Podcasts hier online veröffentlicht wird. Wir sind schon tierisch neugierig – und ihr?
Der „Humanimal“-Podcast geht in Frankfurt in die zweite Staffel, die erste Staffel wurde zusammen vom Badischen Landesmuseum Karlsruhe und Querfunk – Freies Radio Karlsruhe initiiert, begleitend zur Humanimal-Ausstellung.
Hallo! Wer da? Slowenische und deutsche Handygeschichte(n)
17. September 2023 bis 17. März 2024
Eine Ausstellung in Kooperation mit dem Technischen Museum Sloweniens im Kontext der Frankfurter Buchmesse 2023 mit Slowenien als Ehrengastland
Der Mobilfunk verbindet Menschen und Ländern zu einer großen Kommunikationsfamilie. Mit der Frage „Hallo! Wer da?“ begrüßen wir in Frankfurt das Buchmesse-Gastland Slowenien zu einem Gespräch über die Entwicklung des Mobilfunks in Slowenien und Deutschland.
Bedingt durch unterschiedliche politische Systeme und technische Entwicklungen zeigten sich vor allem in den frühen Jahren des Mobilfunks Unterschiede. In Slowenien entstand erst nach der Unabhängigkeit im Jahr 1991 ein erstes Mobilfunknetz. Ohne politische Restriktionen breitete sich Mobiltelefonie schnell aus und begleitete die neu gewonnene Freiheit. Frei wie ein Vogel – das Symboltier unserer Ausstellung – entwickelte es sich zu einem offenen Kommunikationssystem mit ganz ähnlichen Erfahrungen und Herausforderungen wie in Deutschland. Entlang ausgewählter Objekte zeigt die Ausstellung die Entwicklung der slowenischen und deutschen Handykultur im Dialog – von den wechselhaften Anfängen der Mobiltelefonie in unterschiedlichen politischen Systemen bis in die gemeinsame Gegenwart und Zukunft globaler Kommunikation.
Auch die Besucherinnen und Besucher können vor Ort mit einer ausliegenden Gesprächsnotiz an unserem Gespräch teilnehmen und uns ihrer eigene(n) Handygeschichte(n) erzählen.
Über 100 Exponate Rund um das Handy und die Mobiltelefonie aus den Sammlungen der Museumsstiftung Post und Telekommunikation und des Technischen Museums Slowenien treten in den Kunsträumen des Museums für Kommunikation in Frankfurt in einen Dialog. In Grün (der Landesfarbe Sloweniens) und Orange werden die Nutzungsgeschichten der beiden Länder erzählt.
Das Telefon wird mobil (bis 1990)
Die ersten Mobiltelefone in Deutschland waren schwer und sperrig und daher meist in Fahrzeuge eingebaut. Das Netz bestand aus vielen Funkzellen, die alle eine eigene Vorwahl hatten. Beim Wechsel in eine andere Funkzone brach das Gespräch ab und erreichbar war man nur, wenn der genaue Standort des Autos bekannt war. Aber immerhin: Für rund 10.000 DM plus laufende Kosten war das Telefonieren von unterwegs möglich.
Slowenien war bis 1991 Teil der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien. Sämtliche Bereiche der Kommunikation wurden während dieser Zeit von der staatlichen Pošta, telegraf, telefon (PTT) verwaltet. Private Telefonanschlüsse waren selten und die Militärdominanz im Funkverkehr erschwerte den Aufbau eines öffentlichen Mobilfunknetzes. Erst mit der politischen Unabhängigkeit am 25. Juni 1991 kam das Mobiltelefon als zusätzliches Symbol der neugewonnen Freiheit nach Slowenien.
Slowenien erklärte sich am 25. Juni 1991 für politisch unabhängig von Jugoslawien. Die PTT Slovenije aktivierte die erste Basisstation des landeseigenen Mobilfunknetzes in der Hauptstadt Ljubljana und gründete das Unternehmen Mobitel, das sich umgehend an den Auf- und Ausbau des neuen Mobilfunknetzes machte. Ohne politische Restriktionen dehnte sich das Netz schnell aus und der Mobilfunk erreichte als Symbol der neuen Freiheit die Haushalte – oft schneller als der gleichzeitige Ausbau der leitungsgebundenen Telefonanschlüsse.
Das erste digitale Mobilfunknetz (D-Netz) eröffnete 1992 in Deutschland. Die beiden Netzanbieter D1 (Telekom) und D2 (Mannesmann Mobilfunk, später Vodafone) boten die ersten Geräte für den neuen Mobilfunkstandard Global System for Mobile Communication (GSM) an.
In Slowenien und Deutschland stieg die Anzahl der Mobilfunkanschlüsse in den 90er Jahren gleichermaßen stark an. Anfangs als „Knochen“ belächelt, waren die Mobiltelefone vor allem für Geschäftsleute und besonders wichtige Menschen interessant. Als die tragbaren Telefone aber kleiner, handlicher und günstiger wurden, ließen sich immer mehr vom Mobiltelefon überzeugen und das Handy trat in beiden Ländern seinen Siegeszug an.
Nach der Liberalisierung des Mobilfunkmarktes in Slowenien musste sich Mobitel neben anderen Netzbetreibern auf dem Markt behaupten und auch in Deutschland erhielt die Telekom (D1) nach der Privatisierung der Post Konkurrenz. Ein Resultat waren günstige Prepaid-Tarife ohne laufende Vertragskosten, die in Deutschland (ab 1997) und in Slowenien (ab 1998) neue Kundenkreise eröffneten und zum damaligen Handy-Boom beitrugen.
In Zusammenarbeit mit BirdLife Slowenien (DOPPS) brachte Mobitel neben Mobiltelefonen mit Vogelnamen auch Prepaid-Karten auf den Markt, auf denen die heimischen Vogelarten abgebildet waren. Die Kampagne mit dem Slogan „Den Himmel mit den Vögeln teilen“ sollte das ökologische Bewusstsein der Handy-Nutzer:innen schärfen.
Smartphone (2006–heute)
Das Smartphone machte dort weiter, wo das Handy eine technische Grenze erreicht hatten. Mit größeren Displays, leistungsstarken Prozessoren und ständiger Internetverbindung machte es das Konzept multifunktionaler und internetfähiger Mobiltelefone populär. 1996 kombinierte Nokia dazu erstmal die Mobilität des Handys mit der Funktionsvielfalt eines digitalen Organizers und läutete damit das Zeitalter der intelligenten Mobiltelefone ein.
In einem modernen Mobiltelefon sind Edelmetalle, seltene Erden und andere wertvolle Rohstoffe im Wert von rund einem Euro verbaut. Das ist nicht viel. Weltweit nutzen aber 3,9 Milliarden Menschen ein Smartphone und jedes Jahr kommen weitere hinzu; allein 2022 waren es rund 1,21 Milliarden. Zudem schlummern in klassischen Mobiltelefonen versteckte Werte, die bereits verloren sind und ohne eine umfängliche Recyclingquote auch künftig verloren bleiben.
Zusammen mit der slowenischen Bienenzüchtervereinigung startete Telekom Slovenije ein Rücknahmeprojekt für alte Mobiltelefone. Für jedes zurückgegebene Gerät wird ein „Honig-Baum“ für die Bienen in Slowenien gepflanzt. Wer sein Alt-Handy in einer Verlaufsstelle abgibt, erhält zusätzlich ein Armband – das Treecelet – als Dankeschön, das Menschen mit Behinderung herstellen. Durch das Projekt konnten bereits 1.000 Bäume gepflanzt werden.
Die Geschwindigkeit der Datenübertragung im Mobilfunk spielt eine zentrale Rolle in der Erfolgsgeschichte des Mobiltelefons. Anfangs waren die Datenpakete noch sehr klein und die Möglichkeiten des mobilen Internets begrenzt. Die Standards der dritten, vierten und fünften Generation – 3G, 4G und 5G – erhöhten jedoch die Geschwindigkeiten und machten Videochats, Streaming und andere Online-Dienste selbstverständlich. Heute surfen viele mit dem Smartphone schneller als im WLAN zu Hause.
Das slowenische Unternehmen Moneta entwickelte das weltweit erste Online-Bezahlsystem für Mobiltelefone. Die Transaktionen wurden über einen Code abgeschlossen und die Beträge über die Telefonrechnung abgebucht. 2019 wurde der Dienst in die intelligente Geldbörse VALU integriert, mit der die Telekom Slovenije die nächste Genration digitaler Bezahlsysteme einführte.
SmartWatch, Datenbrille und faltbare Displays kündigen Veränderungen im Umgang mit den Smartphones an. Wird das Smartphone zu einem Computer im Hintergrund werden, auf den wir nur noch über interaktive Zusatzgeräte zugreifen? Oder wandert es sogar als Implantat von der Tasche in den Körper? Noch ist ungewiss, was kommen wird. Sicher ist jedoch, dass sich das Mobiltelefon immer weiterentwickelt hat und die Technologieunternehmen bereits am Smartphone der Zukunft arbeiten.
Behind the Scences – Ein Einblick in den Ausstellungsaufbau
„Ich will nicht streiten.“ Diesen Satz haben wir alle schon einmal gehört oder gesagt. Doch Streit ist Teil der menschlichen Kommunikation. Er begegnet uns täglich: in den Medien, in politischen oder gesellschaftlichen Debatten, in der Familie oder in der Beziehung. Streit ist wichtig: er gibt uns die Chance, uns zu verstehen, auszutauschen und anzunähern.
Mit rund 150 „streitbaren“ Objekten, Fotografien, Medien und künstlerischen Positionen eröffnet die Ausstellung „STREIT. Eine Annäherung“. Sie zeigt aus historischer, kommunikativer und politischer, aber auch persönlicher Perspektive welche Herausforderungen sich im Streit stellen – und welche Entwicklungen möglich sind.
Expotizer
Entdecken Sie auf unserem Expotizer die Inhalte der Ausstellung.
„Germania: Marke & Mythos“ zu Gast auf der IBRA 2023 Essen
25. bis 28. Mai 2023
Im Jahr 2019 wurde im Frankfurter Museum für Kommunikation die Ausstellung „Germania: Marke & Mythos“ eröffnet, die in Zusammenarbeit mit dem Bonner Archiv für Philatelie der Museumsstiftung entstanden war. Leider musste die Ausstellung seinerzeit wegen des Corona-Lockdowns bereits nach kurzer Zeit geschlossen werden. Umso erfreulicher ist es, dass der philatelistische Teil der Schau im Mai diesen Jahres noch einmal einem großen Publikum präsentiert werden kann. Auf der Internationalen Briefmarkenausstellung IBRA 2023, die vom 25.-28. Mai in der Messe Essen stattfindet, wird die Ausstellung zusammen mit vielen anderen interessanten Objekten rund um das große Thema „Philatelie“ ein zweites Mal zu sehen sein.
„Germania“ als prägendes Postwertzeichen
Am 1. Januar 1900 hatte die Deutsche Reichspost eine Serie von neuen Briefmarken herausgegeben, in deren Mittelpunkt Marken mit dem Motiv der „Germania“ standen. Diese Serie war insgesamt 22 Jahre lang in Gebrauch, eine für Briefmarken ganz ungewöhnlich lange Umlaufdauer. Dieser lange, historisch sehr wechselvolle Zeitraum erklärt aber auch, warum die „Germania“ bis heute zu den bekanntesten und prägendsten Postwertzeichen Deutschlands gehört. Es mag überraschen, dass sie – von Kaiser Wilhelm II. persönlich ausgewählt – selbst den Ersten Weltkrieg und damit das Ende des Kaiserreichs überdauerte.
Die präsentierten Original- und Konkurrenzentwürfe rund um den Gewinnerentwurf des Grafikers Paul Eduard Waldraff ließen nicht nur Rückschlüsse auf die Genese der Bildmotive dieser Markenserie zu, sondern gaben auch den Blick frei auf die historische und politische Situation des Deutschen Kaiserreiches um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Das Motiv der „Germania“ wurde hier zusammen mit vielen anderen Objekten mit Germania-Bezug über seine philatelistische Bedeutung hinaus zum Anlass genommen, einen kritischen Blick auf das aktuell vieldiskutierte Thema einer nationalen Identität zu werfen, die stets neu definiert werden muss.
Online-Ausstellung
Begleitend zur Ausstellung wurde eine umfassende Online-Präsentation entwickelt. Werfen Sie einen Blick auf die philatelistischen Raritäten!
Potz! Blitz! Vom Fluch des Pharao bis zur Hate Speech
12. August 2022 bis 29. Januar 2023
Wir alle tun es: Schimpfen und Fluchen. Kraftausdrücke gibt es wohl seit es Sprache gibt und in allen Kulturen der Welt. Die Ausstellung „Potz! Blitz! Vom Fluch des Pharao bis zur Hate Speech“ geht diesem Sprachphänomen auf unterhaltsame Weise nach.
Kurator Rolf-Bernhard Essig schlägt einen Bogen von saftigen Verfluchungen in Keilschrift über internationale Beschimpfungen mit Tiernamen bis zu Internet-Trollen und Hate Speech. Da geht es auch um die Lust am Tabubruch, um Männer- und Frauenschmähungen, um das Phänomen der Fluchabwehr durch das Tragen von Amuletten, um Ausraster in Fußball und Verkehr oder um vergebliche Verbote von Kraftausdrücken. Historische Objekte, Medienstationen sowie Mitmach-Angebote zeigen, dass Fluchen und Schimpfen ständige und lebendige Elemente jeder menschlichen Kommunikation sind. Übrigens: der Titel ist eine Verkürzung von „Gottes Blitz soll dich treffen!“
Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt der Museen für Kommunikation Frankfurt und Nürnberg.
Expotizer
Auf unserem ausstellungsbegleitenden Expotizer erfahren Sie u.a., was das Fluchen mit Schimpfen zu tun hat, warum wir Fluchen und was Kraftausdrücke in unserem Gehirn auslösen.
Tauchen Sie ein in die 3D-Ausstellungswelt des „Gartens der Lüste“ von Hieronymus Bosch
Das Museum für Kommunikation Frankfurt hat gemeinsam mit der Frankfurter Agentur TimeLeapVR den virtuellen Ausstellungsraum „DelightfulGarden Online“ gelauncht. Über fünf Monate war es möglich, die VR Experience im Museum zu erleben und mehr über den Virtual Reality-Produktionsprozess in Form einer Ausstellung zu erfahren. Um das virtuelle Erlebnis auch nach dem Ende der Ausstellung erlebbar zu machen, haben die Entwickler:innen von TimeLeapVR und das Museum für Kommunikation Frankfurt einen Mozilla-Hub-Raum gestaltet.
Wählen Sie einen Avatar (aus der Bildwelt des Gemäldes von Hieronymus Bosch) und bewegen Sie sich durch die wundersame Welt des Gartens der Lüste!
In hubs finden Sie viele Hintergrundinformationen zur Virtual Reality Erfahrung DelightfulGarden und können sich auch in der Welt von Hieronymus Bosch bewegen.
Bedienung mit einem Desktop-Computer oder Notebook
Mit den Tasten W A S D auf Ihrer Tastatur bewegen Sie sich in der 3D-Welt. Sie können bequem mit der linken Hand auf der Tastatur steuern. Der Mittelfinger bedient die Tasten W und S. Ringfinger liegt auf A und Zeigefinger auf D.
Mit W und S bewegen Sie sich vor und zurück. A und D schiebt Sie nach links oder rechts – der Blick bleibt dabei geradeaus nach vorn gerichtet.
Die Tasten Q und E drehen Sie um die eigene Achse – ohne sich dabei weiter nach vorne zu bewegen. Der Blick folgt der Drehung.
Q dreht Sie schrittweise (45°) nach links (im Gegen-Uhrzeigersinn). E dreht Sie nach rechts (im Uhrzeigersinn).
Sich umschauen und Ihre Blickrichtung ändern können Sie mit gedrückter (und gehaltener) linker Mouse-Taste. Mouse-Bewegung nach oben = Blick nach oben. Mouse-Bewegung nach rechts = Blick nach rechts…
Stehen Sie in der Nähe eines Videos, startet der Film und Sie hören den Ton. Bewegen Sie sich weg vom Video wird der Ton leiser und verschwindet.
Besucherstimmen aus der Ausstellung
„Wow! Was für ein tolles Erlebnis, für alle Sinne. Mehr davon!“
„Wir hätten gerne die Erdbeere auch gegessen. Hat großen Spaß gemacht!“
„Großartig, unvergesslich! Danke für die Hilfe. Ich glaube, ich werde süchtig danach. Mehr, mehr!“
Funk für Fans. Hessische Rundfunkgeschichten
17. Februar bis 16. Oktober 2022
Für „Funk für Fans. Hessische Rundfunkgeschichten“ hat der hr seine Archive geöffnet. Die Bestände umfassen auch interessante und zuweilen kuriose Objekte über den reinen Sendebetrieb hinaus: von Grafiken, Fotos, Plakaten und Broschüren über Werbeartikel bis zu kleineren Ausstattungsstücken und „Merchandise“. Eine sorgfältig kuratierte Auswahl von Objekten, historischen Dokumenten, Fotos und Ausschnitten wird in der Ausstellung gezeigt. Zahlreiche Hörfunk- und Fernsehbeiträge, die an interaktiven Medienstationen abrufbar sind, erinnern an besondere Programmereignisse.
Die ausgewählten Themenbereiche stehen beispielhaft für die Vielfalt des hr mit seinen sechs Hörfunkprogrammen im Wandel der Zeit: Im Fokus der Schau stehen das Deutsche Jazzfestival, Abendstudio und Funkkolleg und die Popwelle hr3, die 2022 50 Jahre alt wird. Ergänzt werden diese Rückblicke durch die Präsentation neuer, für die primär digitale Nutzung konzipierter Programminhalte wie „Deutschrap Ideal“ oder „Wunderwigwam“, den Wissenspodcast für Kinder, die sich auch im Veranstaltungsprogramm widerspiegeln.
Back to Future. Visions of technologies between fiction and reality
November 2020 to 24. October 2021
They dream of flying cars, cities in space and living worlds under water. They predict videophones in their vest pockets and devise time machines to travel into the future. At the end of the 19th century and in the course of the 20th century, science fiction authors, inventors and technology enthusiasts were singing a dazzling and fascinating tune about the future, which was soon replaced by a period of critical scrutiny of technology.
(c) Sven Moschitz / MSPT(c) Sven Moschitz / MSPT(c) Sven Moschitz / MSPT(c) Sven Moschitz / MSPT(c) Sven Moschitz / MSPT(c) Sven Moschitz / MSPT
The exhibition „Back to future“ is a pictorial journey to the technical visions of yesterday’s future that creative masterminds:inside came up with. In illustrations and novels, on postcards and in films, they designed images in which the hopes, longings, fears and objections of the respective time are expressed. They are fantastic images and very concrete ideas – some visions have already become self-evident everyday life, others have missed the mark in an entertaining way.
The exhibition presents both euphoric and critical visions of technology for communication and mobility, and tells the story of the social breeding ground on which they were born. Perhaps a look at these historical futures will help us better understand the fears and hopes we project into our future today. After all, the defining future technologies of our present – robots, artificial intelligence, and self-driving cars – we discover in part in visionary designs of days gone by.
Opening video tour
Missed the live stream? Re-watch the exhibition opening here and go on an exciting curated tour of the exhibition
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Expotizer for the exhibition
The Expotizer provides exciting insights into the exhibition online. You can access the offering conveniently from your smartphone, tablet or desktop computer.
People enjoying themselves, bizarre animal creatures, and unruly goings-on – Hieronymus Bosch’s famous painting The Garden of Delights is one of the most enigmatic and impressive paintings in the history of art, particularly because of its seemingly endless amount of fantastic detail.
From September, visitors inside the Museum of Communication will be able to view these details from a whole new perspective: In the Virtual Reality Experience DelightfulGardenVR visitors inside can literally step through the screen into Hieronymus Bosch’s Garden of Delights while donning a VR headset and experience an exciting adventure about sin and guilt. However, the virtual reality exhibition not only enables a special, interactive art experience, but also provides insights into TimeLeapVR’s production process: from the authentic transfer of the artistic style and the reproduction of the image content to the animation of the garden’s inhabitants. In the process, visitors inside are invited to reflect on the experience of real and virtual worlds.
DelightfulGardenVR. A Virtual Reality Experience in Hieronymus Bosch’s Garden of Delights is an exhibition of the Museum Foundation Post and Telecommunication and is supported by the Dr. Marschner Foundation, the Hessian Cultural Foundation and „experimente# digital – a cultural initiative of the Aventis Foundation.