Humanimal. Das Tier und Wir

2. März 2023 bis 15. Oktober 2023

Die Ausstellung „Humanimal“ präsentiert in einer kulturgeschichtlichen Schau das seit jeher wechselvolle Verhältnis zwischen Zwei- und Vierbeinern. Egal ob verehrte Gottheit oder ertragreiches Schlachtvieh, verwöhntes Familienmitglied oder nützliche Arbeitskraft: Die individuelle Beziehung zu Tieren prägt den Alltag eines jeden Menschen und rührt an nichts Geringerem als dem menschlichen Welt- und Eigenverständnis. Die Sonderausstellung beschäftigt sich mit zentralen Aspekten dieses oft widersprüchlichen Umgangs mit den uns umgebenden Lebewesen.

„Humanimal“ ist eine Ausstellung produziert vom Badischen Landesmuseum Karlsruhe.

Begleitprogramm

So 24.09.2023 | 15 Uhr Humanimal Führung
So 01.10.2023 | 11.30 Uhr Humanimal. Das Tier und wir Kinder & Familien
Mi 11.10.2023 | 15 - 16 Uhr ON AIR: Humanimal – Das Tier und wir. "Humanimal"
So 15.10.2023 | 15:00 „Tierleben“ von Jens Jessen und Axel Scheffler eine interaktive Lesung Lesung


Alle Veranstaltungen

Das Begleitprogramm als PDF

Humanimal. Die Ausstellung im Überblick

Rund 40 Exponate von der Antike bis in die Gegenwart

Ist das Tragen von Pelz noch vertretbar? Sollten wir weniger oder gar kein Fleisch essen? Und seit wann leben Hund und Katze überhaupt mit uns unter einem Dach? Rund 40 Exponate aus dem Sammlungsbestand des Badischen Landesmuseums sowie der Museumsstiftung für Post und Telekommunikation illustrieren die Mensch-Tier-Beziehung von der Antike bis in die Gegenwart und erörtern auch aktuelle tierethische Fragen.

DAS TIER – UND WIR?

Tonfigur „Mayeux Orang-Utan“

Zizenhausen (Stockach), ca. 1836–1840

Stammt der Mensch vom Affen ab? Im Stile einer Karikatur sitzen sich Mensch und Affe in vergleichbarer Haltung gegenüber. Der stehende Mann macht auf die Ähnlichkeit aufmerksam und vermenschlicht den Affen mit dem Zylinder.

VOM UMGANG MIT TIEREN

Tierschutzkalender

Berlin, 1909

Hrsg. vom Verband der Tierschutz-Vereine des Deutschen Reichs

Bunte Tierschutzkalender sind seit Ende des 19. Jahrhunderts populäre Druckmedien. Mit moralisierenden Kurzgeschichten, Sinnsprüchen und Illustrationen sollen Kinder zu respektvollem Umgang mit Tieren aufgefordert werden – ganz im Sinne zeitgemäßer Pädagogik.

KINDER UND TIERE

XXL-Teddybär

Ostasiatische Produktion für Galeria Kaufhof, 2015

Vorbild für den Teddybär ist der europäische Braunbär. Einst in weiten Teilen Europas verbreitet, ist er heute eine geschützte Tierart. Erst das Fehlen wildlebender Bären und die damit verbundene Fremdheit ermöglichte die Charakterisierung dieses Raubtieres als „niedlich“.

DAS TIER ALS UNTERHALTER

Musikautomat mit Tanzbär

Schweiz, Aargau, 1883/88

Der sog. Visions-Automat zeigt einen tanzenden Bären mit seinem Bärenführer. Durch Münzeinwurf aktiviert, erklingt Musik, zu der sich die Figuren bewegen. Die Zurschaustellung von Tanzbären diente der Belustigung auf Jahrmärkten. Dieser Tanz ist das Ergebnis einer qualvollen Dressur.

TIERISCHE KOMMUNIKATION

Spielzeug „Bowlingual Dog Voice Translator“

Takary Tomy, Japan 2009

MSPT

Der Hundestimmenübersetzer wird am Halsband des Hundes befestigt und übersetzt dessen Emotionen ins Japanische. Der Erfindung liegt der Wunsch des Menschen zu Grunde, mit Tieren kommunizieren zu können.

EXKLUSIV UND EDEL – PRESTIGEOBJEKT TIER

Wandleuchte eines Rhesusaffen an einer Bananenstaude

Meißen, Staatliche Porzellanmanufaktur, 1927

Um 1900 nahm die Anzahl an öffentlichen Tierparks deutlich zu. Womöglich wurde der Porzellanaffe nach lebendigen Vorbildern entworfen. Im eigenen Heim diente er als schmückende Wandleuchte. Exotische Tiere gelten als Luxusobjekte – wie auch das wertvolle Porzellan.

VOM NUTZEN DER PFERDE

Plastik „Preußischer Feldpostmeister und Kurier um 1740“

Curt Tausch, um 1939, MSPT

Das Botenwesen ist schon für die Perser (5. Jh. v. Chr.) belegt. Der Einsatz von Pferden verkürzte die Übermittlungszeit erheblich. An Wechselstationen konnten müde Pferde gegen ausgeruhte ausgetauscht werden.

ANGELEINT – HAUSTIERE UND IHRE MENSCHEN

Mädchen mit Haustier

Steingutfabrik Damm, Aschaffenburg, Mitte 19. Jh.

Der Umgang des Mädchens mit ihrem Haustier zeigt geschlechtsspezifische Rollenbilder des 19. Jahrhunderts.

FLEISCH – EIN AMBIVALENTES LEBENSMITTEL

Plastik „Hamburger“

Jürgen Zimmermann, 2005

Bambi als Bulette: Die bekannte Rehkitz-Figur der Karlsruher Majolika-Manufaktur wird in dieser Skulptur provokant inszeniert. Doch weshalb irritiert uns die Vorstellung eines „niedlichen Bambis“ im Burgerbrötchen, während der Genuss eines Rehragouts kein moralisch-kulinarisches Tabu darstellt?

WAIDMANNSHEIL! – MENSCH UND TIER BEI DER JAGD

Petschaft Falknerstatuette, Handstempel zum Siegeln

19. Jh.

Falkner mit Greifvogel, in Beizjagdkleidung. Im 17. und 18. Jh. erfährt die Jagd ihren Höhepunkt. Sie wird zum Privileg und Unterhaltung des Adels. Zu Jagdgehilfen werden Tiere wie Falken. Die Beizjagd wurde schon in der Antike ausgeübt.

DAS TIER IN KULT UND RELIGION

Maneki-neko

China, 2019

Maneki-neko ist nach buddhistisch-shintōistischem Glauben die Wiedergeburt von Kannon, Gott der Gnade und Wohltätigkeit. Als ein ursprünglich japanischer Glücksbringer findet sich die Winkekatze heute auch in der westlichen Populärkultur wider. Als Vorbild dient die Katzenrasse Japanese Bobtail, mit aufgerichteten Ohren und Stummelschwanz.

SCHUFTEN WIE EIN ACKERGAUL – ARBEITSTIERE

Brieftaube (ausgestopft)

MSPT

Tauben werden seit 5000 Jahren domestiziert und der seit griechisch-römischer Antike (5. Jh. v. Chr.) als Kommunikationsmittel verwendet. Sie finden aus ihnen völlig unbekannten Gegenden zurück zu ihrem Schlag, das terrestrische Magnetfeld dient ihnen dabei als Kompass. Die Brieftaube stammt von der Felsentaube ab.

GARANTIERT PFLEGELEICHT – DAS TECHNISCHE TIER

Spielzeugroboter „Aibo ERS-210“

Sony, Japan ab 1999, MSPT

Das Wort AIBO (AI = künstliche Intelligenz + Robot) bedeutet im japanischen „Partner“. Er soll eine pflegeleichtere Variante eines Hundes sein. So kann der smarte Roboter sich bewegen und lebensähnliches Verhalten zeigen, da er die Grundinstinkte eines Hundes kennt.

ÜBERZÜCHTUNG – DAS TIER ZWISCHEN KULT UND QUAL

Porzellanfigur: Mops mit linker, erhobener Pfote

aus Porzellan und Fayence

Porzellanmanufakturen Frankenthal und Höchst, 2. Hälfte 18. Jh.

In Europa waren Möpse bereits im 18. Jahrhundert so populär, dass sie in Porzellan verewigt wurden. Ein Faktor für die Beliebtheit ist die flache Nase, die durch Überzüchtung entsteht. Dabei nimmt man in Kauf, dass die Tiere leiden und kaum atmen können.

ON AIR: Humanimal – Das Tier und wir.

Radiosendung und Podcast zur Ausstellung

Zum Podcast

Das Radio-Team des Museums für Kommunikation produziert „On AIR: Humanimal“ in einer Kooperation mit Radio X – dem Stadtradio von Frankfurt – als Livesendungen jeweils am 2. Mittwoch im Monat von 15:00-16:00 Uhr. In der Sendung geht es um die oft ambivalente Beziehung zwischen Mensch und Tier. Es sind jeweils Expert*innen zu unterschiedlichen Themen auf Sendung, es geht u.a. um Tiere und Monster im Science Fiction, um Zoo- und Stadttiere, aber auch um Postpferde und Brieftauben. Nach der Ausstrahlung wird die Sendung sieben Tage lang in der Radio X-Mediathek zu hören sein, bevor diese als Podcasts hier online veröffentlicht wird. Wir sind schon tierisch neugierig – und ihr?

Der „Humanimal“-Podcast geht in Frankfurt in die zweite Staffel, die erste Staffel wurde zusammen vom Badischen Landesmuseum Karlsruhe und Querfunk – Freies Radio Karlsruhe initiiert, begleitend zur Humanimal-Ausstellung.

Alter: ab 6. Klasse

Dauer: 90 Min

Kosten: Museumseintritt zzgl. 5 € pro Person

Ideenwerkstatt Klima

Wir alle gestalten unsere Zukunft. Durch unser tägliches Handeln, unseren Konsum, die Art, wie wir uns fortbewegen oder dadurch, wie wir uns ernähren. Wie lösen wir die Probleme der Klimakrise – gemeinsam als Klimaheld:innen? In der Ideenwerkstatt werden wir an verschiedenen Stationen Lösungsansätze erarbeiten, gestalten und diskutieren.

Workshop ab 6. Klasse, Dauer: 90 Min.


Museumseintritt zzgl. 5 € pro Person, mit Anmeldung

Hier geht’s zum Buchungsformular.

Berücksichtigen Sie dabei bitte, dass Anfragen bis spätestens sechs Wochen vor dem gewünschten Termin bei uns eingehen müssen.


Informationen und Beratung unter vermittlung.mfk-frankfurt@mspt.de

Alter: ab 9. Klasse

Dauer: 180 Min

Kosten: Museumseintritt zzgl. 8 € pro Person,

Utopialab Klima

Der Klimawandel hat auf alles und jede:n einen Einfluss und wird in Zukunft noch viel verändern, auch in den Städten. Nach einer Kurzführung durch KLIMA_X setzen wir uns im „Utopialab Klima“ kreativ mit der Zukunft unserer Stadt im Jahr 2060 auseinander. In Kleingruppen erstellen die Teilnehmenden eine Werbekampagne in Collagenform und hinterfragen, was heute für eine lebenswerte Zukunft geändert werden muss.

Workshop ab 9. Klasse, Dauer: 180 Min.


Museumseintritt zzgl. 8 € pro Person, mit Anmeldung

Hier geht’s zum Buchungsformular.

Berücksichtigen Sie dabei bitte, dass Anfragen bis spätestens sechs Wochen vor dem gewünschten Termin bei uns eingehen müssen.


Informationen und Beratung unter vermittlung.mfk-frankfurt@mspt.de

selbstgebaute Wetterstation ein häsuchen aus Holz steht auf einem aufgeklappten Laptop

Alter: ab 12 Jahren mit Begleitung eines Erw.

Dauer: 14 – 18 Uhr

Kosten: Museumseintritt zzgl. 30 € Materialkostenpauschale pro Duo

Workshop Wetterstation

Samstag, 15.7.2023, von 14 – 18 Uhr

Ist das noch Wetter oder schon Klima? Können wir selbst zur Forschung beitragen? In unserem Workshop wollen wir ein „Wetterhäuschen“ bauen, das Umwelt-Daten sammelt. Die Daten werden auf zwei verschiedenen Plattformen abgelegt und können u.a. zur Erforschung des Klimawandels genutzt werden. Diese Teilhabe an Wissenschaft durch Menschen wie Du und ich nennt man „Citizen Science“.

Jede Kursteilnehmer:in kann die eigene kleine Wetterstation am Ende mit nach Hause nehmen.

Ab 12 Jahren mit Begleitung eines Erw.

Hier geht’s zum Buchungsformular.

Berücksichtigen Sie dabei bitte, dass Anfragen bis spätestens sechs Wochen vor dem gewünschten Termin bei uns eingehen müssen.


Informationen und Beratung unter vermittlung.mfk-frankfurt@mspt.de

Alter: für Kinder von 8 – 12 Jahren

Dauer: 10 – 13 Uhr

Kosten: 15 € zzgl. Museumseintritt

Captain Klima und die Pupsfalle

Zeichenworkshop für 8- bis 12-jährige mit Illustrator Valentin Krayl

26.07.2023 | 10-13 Uhr

Nach einer Ausstellungserkundung fertigen wir Zeichnungen, Plakate und Geschichten zum Thema Klimawandel an. Valentin wird euch dabei helfen, eure Ideen spannend auf Papier zu bringen. Die besten Ergebnisse werden später im Rahmen der Ausstellung gezeigt! Material gibt es vor Ort, bringt gerne auch eigene Stifte mit!

Hier geht’s zum Buchungsformular.

Berücksichtigen Sie dabei bitte, dass Anfragen bis spätestens sechs Wochen vor dem gewünschten Termin bei uns eingehen müssen.


Informationen und Beratung unter vermittlung.mfk-frankfurt@mspt.de

Alter: für Jugendliche und Erwachsene

Dauer: 10 – 17 Uhr

Kosten: 15 € zzgl. Museumseintritt

Klima-Comics

Ferienworkshop für Jugendliche und Erwachsene mit Illustrator Valentin Krayl

26.07. & 27.07.2023, jeweils 11-16 Uhr

Gemeinsam erkunden wir die Ausstellung KLIMA_X. Mit Gruppenübungen bringen wir unsere Kreativität in Schwung. Findet mit Valentin Euren eigenen Erzählstil für einen Klima-Comic. Es sind ausdrücklich keine zeichnerischen Vorkenntnisse erforderlich! Material gibt es vor Ort, bringt gerne auch eigene Stifte mit.

Hier geht’s zum Buchungsformular.

Berücksichtigen Sie dabei bitte, dass Anfragen bis spätestens sechs Wochen vor dem gewünschten Termin bei uns eingehen müssen.


Informationen und Beratung unter vermittlung.mfk-frankfurt@mspt.de

Alter: ab 4 Jahren

Dauer: 60 Minuten

Kosten: 1 Kind + 1 Erw. 5 €, zzgl. Museumseintritt

Kinderwerkstatt – Offene Ferienwerkstatt

Jeden Di, Mi, Do in den hessischen Sommerferien
Zeiten: 14.00 –15.00 Uhr | 15.15 –16.15 Uhr | 16.30 – 17:30 Uhr,

Während den hessischen Ferienzeiten gibt es nachmittags in der Kinderwerkstatt Sonderöffnungszeiten und jeweils drei Slots für Kinder ab 4 Jahren und Familien.

Tickets sind bis 15 Minuten vor Beginn der jeweiligen Werkstatt-Zeiten vor Ort erhältlich (nach Verfügbarkeit)


Informationen und Beratung unter vermittlung.mfk-frankfurt@mspt.de

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